Mirabell hat geschrieben:warum werden denn Radwege gebaut, wenn es sicherer ist auf der Straße zu fahren. Irgendwas muss man sich dabei gedacht haben. Sollen jetzt alle Kinder auch auf der Straße fahren? Ist zu gefährlich auf den Radwegen, dann lieber ab auf die zweispurige Straße?
Ich vermute mal, in vielen Fällen ist der Bau von Radwegen, wie so oft, eine politische Entscheidung. Dann kann es sein, dass man sich dabei gedacht hat "ich hab meinen Wählern mehr Radwege versprochen - hier habt ihr sie!" und mehr nicht. Ich kenne die Radwege in Hamburg nicht, aber in Berlin sind etwa 50% eine Zumutung. Ich kann aber noch nicht mal da alles über einen Kamm scheren - selbst "baulich getrennte Radwege" (also auf dem Bürgersteig) können sicher und gut gebaut sein, wie z.B. die Straße des 17. Juni, entlang des Tiergartens: gepflasterte, breite Radwege, sehr breiter Bürgersteig, übersichtlich, immer geradeaus, kaum Leute....
Und dann hat man so eine Zumutung wie in Kreuzberg, Skalitzer Straße: ein schmaler Streifen, durch dessen Asphalt sich schon die Baumwurzeln brechen, rechts Familien oder Betrunkene (je nach Tageszeit), links parkende Autos mit sporadisch hervorspringenden Hunden, Kindern etc., nachts schlecht beleuchtet....
Es kommt auch darauf an, WER da auf dem Rad unterwegs ist. Kleine Kinder, Opas oder Leute, die einmal im Monat ihr Fahrrad spazierenfahren wollen? Klar, da ist wahrscheinlich jeder Radweg die bessere Option. Leute, die täglich zur Arbeit, Schule, Uni fahren und in der Regel genauso schnell oder schneller unterwegs sind als Autofahrer? Straße.
Und es ist interessant, dass NIEMAND, der nicht ein paar Mal in seinem Leben halbwegs zügig mit dem Rad auf der Straße unterwegs war, versteht, dass selbst die dreispurige Hauptstraße (innerorts) keine Gefahr darstellt. Jeder scheint automatisch zu glauben, Autofahrer wären blind und rücksichtslos. Quatsch. Man sieht Radfahrer auf der Straße schon von weitem als Autofahrer. Das ist das einzig wichtige. Unfälle entstehen, wenn man jemanden NICHT sieht.